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Ein Beitrag eines Vereinsmitglieds zur aktuellen Freibadsituation

Hier ein Beitrag unseres Vereinsmitglieds Thomas Kade zur aktuellen Freibadsituation

Familienbad oder Sportbad?“

Die Sommerferien sind für die meisten Kinder leider bald vorbei.
Viele Familien waren mit ihren KIndern an sonnigen Stränden und in erholsamen Gegenden.
Zum Ende der Ferien trudelten die Einheimischen in Scharen zurück. Erholt und von der Sonne verwöhnt, wartete nun der altbekannte Alltag.
Die Daheimgebliebenen hatten die hochsommerlichen Temperaturen hier vor Ort genießen können.
Strahlend blauer Himmel und Höchsttemperaturen waren für sehr viele Umstädter Grund genug, ihr Freibad zu besuchen.
Viele beobachteten die Wetterprognosen für die nächsten Tage.
Oft standen nach einem Blick auf die aktuelle Wetterkarte die Tagesplanungen für die darauffolgenden Tage fest.
Groß-Umstadt hat ein Freibad! Das kann nun wirklich nicht jede Gemeinde von sich behaupten. Den hier lebenden Bürgern ist es recht und den Durchreisenden ebenso.
Kam man am frühen Nachmittag, war bereits die Suche nach einem freien Parkplatz ein Geduldsspiel.
Hier waren die ...

Radfahrer klar im Vorteil. Und selbst da gab es kaum noch freie Abstellmöglichkeiten.
Die Liegewiese mit ihren großen Schatten- aber auch Sonnenflächen und die verschiedenen für jedermann vorhandenen Badebecken und Attraktionen entschädigte aber für die kurze Zeit die pulshochtreibende Parkplatzsuchaktion.
Unser Schwimmbad wird angenommen.
Unser Schwimmbad ist ein soziokultureller Treffpunkt.
Für viele hier lebende Flüchtlinge ein wichtiges Trittbrett der Integration.
Nichts zog so viele Gäste, Besucher und Einheimische in diesen Tagen an einen Ort.
Groß-Umstadt möchte eine familien- und kinderfreundliche Gemeinde sein.
An diesen Tagen verspürte ich dieses von der Stadt selbstgesteckte Ziel sehr deutlich.
So lässt es sich leben!
Doch dunkle Wolken ziehen auf. Immer wieder war zu beobachten, dass Gruppen zusammenstanden und sich hektisch unterhielten.
Was war passiert?
Wenn sich eine Stadt, eine Gemeinde und oder eine Kommune verändert, bedeutet es nicht immer etwas Schlechtes. Gebäude werden neu gebaut, renoviert oder abgerissen…die Infrastruktur dem Neuen, dem Veränderten angepasst.
Dies und vieles andere gestaltet und bestimmt die Lebensqualität der dort ansässigen Einwohner. Kommunikation, Transparenz und Updates geben den Betroffenen Sicherheit, Vertrauen und das Gefühl, ein Teil vom Ganzen zu sein.
In meiner Stadt soll nun ein Großprojekt umgesetzt werden.
Die Stadt erhielt 3,5 Millionen Euro für die Sanierung des Freibads.
Eine Gemeinde macht bei so einem „Geschenk“ Luftsprünge. Dennoch sollten, egal wofür und wie hoch bestimmte Zuschüsse fließen, die weiteren Ansätze und Vorgehensweisen mit klarem Kopf getätigt werden. Dazu gehört Sachverstand und Hinzunahme von Zahlen, Statistiken und Erfahrungswerten. Was aber auch von großer Wichtigkeit ist, ist Kommunikation mit denen, die sich über viele Jahre bereits für unser Freibad engagiert haben.
Jeder Bürger in Groß-Umstadt weiß, dass sich vor einigen Jahren ein Förderverein für den Erhalt und für die Steigerung der Attraktivität unseres Schwimmbades gegründet hat. Dieser Verein ist und war eine finanzielle aber auch personell tragende Säule in der Unterhaltung und Bewirtschaftung unseres Freibades und sieht sich als eine Form des bürgerlichen Engagements in der Zivilgesellschaft.
Der Förderverein darf zurecht auf viele wesentliche Errungenschaften und einen stetig ansteigenden Mitgliederzuwachs zurückblicken.
Ich bin Mitglied seit seiner Gründung und Kassenprüfer. Viel, sehr viele Arbeitsstunden habe ich mit vielen weiteren Mitgliedern ehrenamtlich in unserem Bad verbracht. (Abbau des Holzschiffs, Heckenverschnitt, Beetpflege, Malerarbeiten, Abriss der Umkleideräume, Wiederherrichtung der Behindertentoilette, …) Ebenso haben wir Sponsoren gewinnen können, die unseren so wichtigen und familienfreundlichen Anziehungsort in der Erweiterung seines Angebotsspektrums unterstützen.(Sonnensegel, Einstiegsleiter, Spielplatz, Sonnenliegen, Umkleidemöglichkeit auf der Sonnenwiese, …).
Nun steht dieses große Projekt der Sanierung an. Wie Herr Alios Macht (Erste Stadtrat) bereits in einem Artikel im Darmstädter Echo am 31.07.19 sich äußerte, musste die Erstellung der Gesamtkosten über ein Grobkonzept schnell ermittelt werden.
„Familienbad oder Sportbad?“
Was ist das für eine Frage?
„Schwarz oder Weiß?“
Wer diese Frage aufstellt, hat leider nicht begriffen, dass es auch sogenannte Mittelwege gibt.
Warum darf ein Familienbad nicht auch ein Sportbad sein und oder andersrum?
Schließt das eine automatisch das andere aus?
Mir missfällt das „oder“ und es ist sicher auch nicht mehr zeitgemäß.
Nun entnehme ich diesen oben benannten Artikel weitere Zitate.
„Wünsch-Dir-was-Liste“
Wenn einem umfangreichen Exposé, welches der Förderverein über Jahre erstellt hat, dieser Name erteilt wird, wird einem schnell deutlich, wie mit ernstgemeinten Vorschlägen umgegangen wird.
Eine „Wünsch-Dir was Liste“ ist grundsätzlich nicht schlecht. Zumal diese besonders auf umfangreiche Befragungen der Umstädter Bevölkerung beruht.
Der Förderverein hat sich in diesem Prozess lediglich als Sprachrohr, als Überbringer und vielleicht auch als Speerspitze derer gestellt, die dieses Bad nutzen, die es als sehr wichtig erachten, eigene Erfahrungswerte einzubringen.

Nun umschreibt Herr Alios Macht in dieser von mir benannten Ausgabe eine schöne Situation.
“Wenn man einen Brief an das Christkind schreibt, ist damit auch nicht gewährleistet, dass alle Geschenke wie gewünscht eintreffen.“
Herr Macht, jeder der Kinder hat, sollte wissen, schreibt man keinen Brief, kommt vielleicht gar kein gewünschtes Geschenk!
Herr Macht, ein Freibad ist ein öffentlicher Raum. Da sollten Gestaltungswünsche angebracht sein. Gerade als Kommunalpolitiker sollten Sie das eigentlich wissen und damit gelernt haben, sachlich umzugehen.
In dem Fall zählt der Glaube und die Hoffnung.
Das die Vorstellungen und Wünsche für den Verbleib momentan existierender Angebote durch den Förderverein in dieser Form verschriftlich wurde, liegt doch auf der Hand. Schließlich vertreten wir auch die Breite der Besucher unseres Bades. Daher muss wohl bedacht werden, was gestrichen wird und was hinzukommen soll-was Sinn und Unsinn ist-was klare Nachhaltigkeit trägt und was tatsächlich über die Jahre Magnet für unser Schwimmbad war.
Und sollte ein derartiger Wunschzettel inhaltlich jeglichen Rahmen sprengen, setzt man sich gemeinsam hin und erarbeitet für alle vertretbare und vernünftige Vorstellungen.(Wünsche)
Mir missfällt der Ton, der Umgang miteinander und das ungeschickte Jonglieren mit Zahlen.
Jedes Jahr informieren wir unsere Mitglieder über die uns vorliegenden Zahlen.
Jeder stellt somit fest, dass beispielsweise die Besucherzahlen gleich bleiben und oder sogar leicht ansteigen.
Natürlich sind wir uns völlig im Klaren, dass die Unterhaltung eines Freibades immer ein Zuschussprojekt ist… und genau auch aus diesem Grund, hat sich der Förderverein gebildet und unterstützt jegliche Form zur Erhaltung, Förderung und Fortführung.
Wir wissen aber auch, dass allein die Stadt das Entscheidungsorgan über das Schwimmbad ist.
Wenn man aber im Leben über Jahre unterstützende und hilfreiche Hände von außerhalb bekommt, ist es nur fair, gerecht und moralisch richtig, sie an bestimmten Entscheidungen teilhaben zu lassen, selbst wenn es in Form eines „Wunschzettels“ oder eines „Briefes an das Christkind“ ist.
Tritt die Stadt mit Wünschen an uns heran, entgegnen wir diese auch nicht mit derartigen nichtsbringenden und unsinnigen Aussagen.
In einer Zeit, wo jede staatliche Institution gern einen starken Förderverein an der Seite hätte, wäre es angebracht, mit ihm zusammenzuarbeiten und keine Giftpfeile zu verschießen.
Viele und breite Argumentationen, neue Ideen und Vorschläge, andere Erfahrungs- und Sichtweisen beleben Diskussionen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, richtige Lösungsansätze und oder Lösungswege für alle beteiligten Interessenverbände zu finden und das an eine modernisierte gesellschaftliche Entwicklung angepasste Denken, Verhalten und Entscheiden nachhaltig und transparent zu machen.
Ich gebe allen Interessierten und Verantwortlichen auf diesem Weg ein Gedicht von Max Feigenwinter mit: „Ehrfürchtig begegnen“
Vielleicht hilft es allen in der Zukunft derartige und vorhersehbare Situationen früher und gemeinsam anzugehen, denn gerade unser Schwimmbad trägt nun wirklich einen familienfreundlichen und für alle Altersgruppen offenen und einladenden Charakter.
Ich wünsche mir sehr, dass dies so bestehen bleibt.
Eine öffentliche Bürgerveranstaltung vor Ort wäre beispielsweise ein sehr guter und notwendiger/überfälliger Anfang, wo die Stadt die Umstädter Bevölkerung direkt über Planungs- und Umsetzungsschritte informieren kann.
Bürgernähe könnte doch manchmal so einfach sein.
Sollten interessierte Bürger-innen Fragen zum bevorstehenden Umbau haben, dürfen diese sehr gern an uns als Förderverein gestellt werden.
Wir klären alle gern über die aktuelle Situation auf.
Thomas Kade

Quelle facebook account Förderverein Schwimmbad Groß-Umstadt e.V.

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