Pressemitteilung des Vorstandes
In der Sitzung der Stadtverordneten vom 21. Juli 2022 hat sich das Parlament gegen die Durchführung einer Machbarkeitsstudie im Vorfeld der anstehenden Sanierung bzw. den Neubau des Umstädter Schwimmbades entschieden. Dabei stimmten 17 Stadtverordnete für und 19 gegen die Durchführung dieser Studie.
Diese zuvor vom Bürgermeister angeregte und vom Magistrat mehrheitlich empfohlene Studie hat ihre Ursache in der schon jetzt prognostizierten Kostensteigerung von ca. 2,5 Mio.€ gegenüber der ursprünglich beschlossenen Begrenzung der Gesamtkosten auf 10 Mio. €. Ursache für die prognostiziere Kostensteigerung sind vor allen Dingen die in kurzer Zeit stark gestiegenen Baukosten, wobei nicht absehbar ist, wie hoch die Kosten nach der geplanten Fertigstellung in 2024 tatsächlich sein werden. Realistischerweise ist davon auszugehen, dass die Kosten bis zur Fertigstellung noch weiter steigen werden. Mit der angedachten Machbarkeitsstudie sollte das aktuell tätige Planungsbüro beauftragt werden, um eine ggf. wirtschaftlich günstigere Lösung für die Schwimmbadsanierung zu erarbeiten.
Herr Bürgermeister Kirch, mehrheitlich der Magistrat und zahlreiche Parlamentarierlnnen hielten die Durchführunq dieser Studie im Hinblick auf die ohnehin sehr angespannte Haushaltslage für sinnvoll und geboten, weil die zu erwartenden Gesamtkosten den Haushalt der Stadt über lange Jahre erheblich belasten werden. Deren Finanzierung wird dann zwangsläufig zu Einsparungen in anderen, wichtigen Bereichen der städtischen Daseinsfürsorge führen, soviel ist heute schon abzusehen. Angesichts der hohen Summen, um die es bei der Schwimmbadsanierung geht, erschien es daher geradezu notwendig und zwingend geboten, eine solche Studie zu beauftragen, zumal die Planer offenbar konkrete Ansätze für Kostenreduzierungen festgestellt haben. Das dabei die öffentlichen Zuschüsse nicht gefährdet sind, hat die Verwaltung bereits geprüft, so dass auch insoweit die von den Gegnern der Machbarkeitsstudie geschürte Sorge, die Zuschüsse könnten verloren gehen, als Panikmache zu bewerten ist.
Die für eine solche Studie anfallenden Kosten von 50.000 - 100.000 € und die zeitliche Verzögerung von einem Jahr, die dies zur Folge hätte, erscheinen angesichts des Gesamtvolumens akzeptabel, wenn zu erwarten ist, dass erhebliche Kosten eingespart werden können. Immerhin handelt es sich bei der Schwimmbadsanierung um das größte Investitionsprojekt der Stadt, das auch im Hinblick auf die unkalkulierbaren Zukunftsperspektiven angesichts der wirtschaftlichen Probleme des Ukrainekonfliktes usw. besonders sorgfältiger Planung und Prüfung bedarf.
Die insbesondere von der örtlichen SPD wortreich vorgetragenen Argumente gegen die Durchführung der Studie, so zuletzt im Odenwälder Boten vom 26. Juli 2022, sind nicht überzeugend. Die in dieser Stellungnahme über 16 Punkte verteilten Fragen und die hierbei geäußerte Kritik am Vorgehen des Bürgermeisters erscheinen vorgeschoben, polemisch und vorwiegend politisch motiviert. Wie am 08.08.2022 aus dem Darmstädter Echo zu entnehmen war, wird nun im Haupt und Finanzausschuss über das weitere Vorgehen bei der Schwimmbadsanierung verhandelt. Entweder man macht weiter wie bisher und baut das Schwimmbad wie geplant, oder man nimmt weitere Streichungen vor.
Eine weitere Verkleinerung der Wasserfläche und damit verbundene schmälere Schwimmbahnen, Streichung der Attraktionen wie Wasserrutsche oder Spraypark und Teilintegration des Springerbereich in den Schwimmbereich machen das Freibad unattraktiv.
Am Donnerstag, dem 11.08.2022 um 20:00 Uhr soll nun im Haupt und Finanzausschuss, sowie eine Woche später in der außerordentlichen Stadtverordnetenversammlung am 18.08.2022 um 20:00 Uhr über den weiteren Weg entschieden werden. Beides sind öffentliche Sitzungen.
Wir als Förderverein Schwimmbad stehen nach wie vor für die Einhaltung des Kostenrahmens von 10 Mio. € und für eine Prüfung, ob eine Sanierung im Bestand nicht doch möglich wäre. Hierzu liegen, laut Herrn Bürgermeister Kirch, neue Erkenntnisse vor. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Erkenntnisse nicht genutzt und in Planungen mit einbezogen werden. Das Schwimmbad ist ein wichtiger, sozialpolitischer Bestandteil einer Stadt wie Groß-Umstadt und sollte auf die Zukunft ausgerichtet sein. Eine weitere Verkleinerung der Wasserfläche und Streichung der Attraktionen führt unweigerlich zu noch mehr privaten Schwimmbecken in den Gärten und weniger Badegästen. Das ist dann unwirtschaftlich und vor allem überhaupt nicht nachhaltig.
Das kann doch nun wirklich nicht unser Ziel sein.
Gez. der Vorstand des Förderverein Schwimmbad Groß-Umstadt e. V.