Quelle: Facebook Förderverein Schwimmbad Groß-Umstadt e.V.
Die Stadtverordnetenversammlung hat einen Kostenrahmen von 10 Mio. € für die Sanierung des Freibades festgelegt. Was passiert, wenn der Kostenrahmen für die Sanierung des Schwimmbades gemäß der Ausschreibung nicht eingehalten werden kann? Für welchen Plan B würden Sie sich einsetzen?
Im Fall der Fälle müssen wir nachfinanzieren. Es wurde eine demokratische Entscheidung der Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung getroffen, dass das Schwimmbad in dem jetzt geplanten Rahmen als Multifunktionsbecken gebaut werden soll. Ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht. Diese hatte jedoch keine Mehrheit. Nun müssen wir die gefundene Lösung umsetzen. Es wurden bereits Einsparungen vorgenommen, daher bliebe aus heutiger Sicht nur eine Nachfinanzierung.
Die neue Badesaison steht vor der Tür. In den vergangenen zwei Jahren hat der Eintritt für eine Familie mit 2 Kindern über 6 Jahren für 4 Stunden 12 € gekostet. Früher gab es Saison - und Familienkarten.
Wie stellen Sie sich die Preisgestaltung für die kommende Badesaison vor? Wie möchten Sie zukünftig die Eintrittspreise gestalten?
12 € ist für eine Familie viel Geld. Im Vergleich zu anderen Städten haben wir günstige Ganztagespreise, gerade durch die kostenlose Eintritte für Kinder. Natürlich sollte es wieder Dauerkarten geben. Einen Preisnachlass für Inhaber der hessischen Familienkarte könnte ich mir vorstellen. Ein neues Kostenmodell muss überdacht werden.
Durch den Hallenbadabriss in Münster gibt es im Landkreis kaum noch Möglichkeiten zum Schwimmen im Winter. Weder für Privatschwimmer noch für Schulen, der Lehrauftrag kann kaum noch erfüllt werden.
Wie stehen Sie dazu, zukünftig einen Jahresbetrieb unseres Schwimmbades in Umstadt anzubieten?
Durch die Schließung des Hallenbades in Münster hat sich die Situation verändert. Ich habe mich bereits dafür ausgesprochen, die Situation neu zu prüfen. In anderen Städten habe ich mich über die Möglichkeiten von Traglufthallen informiert. Hier wurde mir geschildert, dass diese bei nicht ausschließlich rechteckigen Schwimmbädern sehr teuer werden könnte. Dennoch möchte ich die Option noch einmal ins Auge fassen und Gespräche mit den Fördergebern, dem Landkreis und anderen Städten führen. Nicht nur für die Badegäste, auch für das Schulschwimmen wäre es eine interessante Lösung. Aktuell ist der Schulschwimmsport auf Dieburg und Groß-Zimmern beschränkt. Daher ist es ein Thema, das nochmal beachtet werden muss.
Was verbindet Sie mit dem Umstädter Schwimmbad bzw. mit dem Schwimmen?
Ich verbinde damit Zeit mit der Familie. Aber auch Zeit für mich, um Bahnen zu ziehen. Das war schon mit meinen Eltern so. Und mit dem Schwimmbad in Groß-Umstadt verbinde ich eine hohe Attraktivität und gute Eintrittspreise. Gerade die Zweibeckenlösung haben wir als Familie schon in unserer Bauphase als sehr attraktiv wahrgenommen.
Wann und wo haben Sie schwimmen gelernt?
Ich habe in Reichelsheim schwimmen gelernt. Aber ohne einen Schwimmkurs, sondern durch meine Eltern und den Bademeister.
Was war ihr schönstes Erlebnis im Schwimmbad bzw. beim Schwimmen?
Auch das verbinde ich mit der Familie . Meine zwei Jüngsten haben letztes Jahr hier in Groß-Umstadt beim Bademeister das Schwimmen gelernt.
Fragen von Eli Schadt:
Das Stadion wird regelmäßig von Vereinen ,Schulen und Jugendlichen genutzt. Es ist aber schon lange sanierungsbedürftig. Wie steht es in Groß-Umstadt um die Sportstätten? Was ist hier insgesamt geplant?
Mit der Uni Stuttgart wurde mit der Beteiligung aller Vereine ein Sportstätten-Konzept erstellt. Es sieht eine Sanierung des Stadions, einen Hallenneubau und zwei Kunstrasenplätze vor. Die Umsetzung ist für einen Zeitraum von 10 Jahren vorgesehen. Wichtig ist mir ein verbindlicher Zeitplan für die Umsetzung. Außerdem müssen die Grundlagen geschaffen werden, dass die Vereine, die selber aktiv werden möchten, dies auch können. Wichtig ist mir eine realistische Planung, die sich an den finanziellen und personellen Ressourcen orientiert.
Wichtig ist das Sportstättenkonzept nicht nur für die Vereine, sondern auch für den Schulsport. Ich finde gut, dass im Sportstättenkonzept die vielfältigen Sportarten, die hier angeboten werden, berücksichtigt wurden. Aber auch der nicht organisierte Sport findet seine Berücksichtigung mit der Pumptrack, einem Bolzplatz und weiteren Angeboten. Ich finde es wichtig, dass wir im Gesamtkonzept denken und nicht kurzfristig einzelne Maßnahmen umsetzen. Es braucht für alle Bereiche konsequente Zeitpläne und Konzepte. Ich finde es wichtig, gerade bei der Umsetzung der Freizeitmöglichkeiten im nicht organisierten Bereich die Jugendlichen mit in die Entscheidungen einzubinden. Ob über eine Jugendbürgerversammlung oder durch ein städtisches Jugendparlament müsste man schauen und mit den Jugendlichen die beste Lösung finden
Wie steht es um das Freizeitangebot für Jugendliche? Ist eine Erweiterung des Angebotes vorgesehen?
Ich will ein Bürgermeister für alle Stadtteile sein. Für die Stadtteile wurde gerade beschlossen, dass die organisierte Jugendarbeit eingestellt wird und diese projektbezogen fortgeführt wird. Ich finde, dies ist eine wichtige Ergänzung zur Jugendarbeit in den Vereinen. Vielleicht könnte man mit anderen Gemeinden eine Zusammenarbeit suchen, z. Bsp. Wiebelsbach/Otzberg oder Kleestadt/Schaafheim. In der Kernstadt wird im Jugendzentrum eine gute Arbeit geleistet. Diese muss immer wieder an die Interessen der Jugendlichen angepasst werden. Hier möchte ich genauso wie bei den offenen Freizeitangeboten (z.B. im Bereich des nicht organisierten Sports) Jugendliche eng in die Weiterentwicklung einbinden. Mir sind auch die Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche sehr wichtig.